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Rheinische Post: Kommentar: Der Kaukasus und die Vermittler

Düsseldorf (ots)

Russland verkündet den Rückzug seiner Truppen
aus Südossetien. Der Krieg mit Georgien scheint beendet. Moskau hat 
seine Ziele erreicht. Es hat die Georgier aus Südossetien 
herausgedrängt, es hat über die Region hinaus klargemacht, wer das 
Sagen im Kaukasus hat. Vom integralen Bestandteil der umkämpften 
Region im georgischen Staat ist nicht mehr die Rede.
Diese Entwicklung ist nicht das Ergebnis von Vermittlung, auch wenn 
ein reger Vermittlungstourismus Richtung Moskau und Tiflis eingesetzt
hat. EU-Ratspräsident Sarkozy zeigte Verständnis für Moskaus 
Interessen in Südossetien. Der polnische Präsident wollte zusammen 
mit den baltischen Kollegen und dem ukrainischen Staatschef in 
Georgien vermitteln. Das Ganze sieht nicht nach einer koordinierten 
Aktion aus. Wer jedoch Moskau als ernst zu nehmender Partner 
gegenüber treten will, muss mit einer Stimme sprechen. Dann hat 
Europa Gewicht, dann kann die EU Einfluss ausüben. Der vielstimmige 
Friedens-Chor wohlmeinender Politiker mag ihrer Selbstdarstellung 
förderlich sein, wirkungsvoll ist er nicht. Solange in der EU 
verschiedene nationale Außenpolitiken betrieben werden, bleibt eine 
abgestimmte Gemeinschaftsinitiative Wunschdenken. Auch kommt sie 
meistens zu spät, weil gemeinsame Politik Absprachen voraussetzt.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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