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Rheinische Post: Beck gegen Ypsilanti Kommentar VON MARTIN KESSLER

Düsseldorf (ots)

Es grenzt an politisches Theater, wenn
Parteichef Beck jetzt nach Kräften die Entscheidung der hessischen 
Parteivorsitzenden Ypsilanti kritisiert, sich mit den Stimmen der 
Linken zur Ministerpräsidentin wählen zu lassen. Er wolle, dass die 
SPD-Politikerin scheitert, sagte er am Wochenende. Wieder zeigt sich 
Becks wenig konsistente Linie im Umgang mit der Linken. Er hätte sich
mit seiner ganzen Autorität dafür einsetzen sollen, dass Ypsilanti 
auf ihren zweiten Anlauf verzichtet. Wenn ihm das nicht gelingt, weil
die Landesverbände laut Parteistatut frei ihre Koalitions- und 
Kooperationspartner bestimmen können, sollte er besser schweigen. So 
wird der Autoritätsverlust des Parteivorsitzenden mit jeder Kritik 
deutlicher. Denn viele Genossen fragen sich, warum Beck die 
streitbare Dame aus Wiesbaden nicht stoppen konnte, wenn ihr Weg für 
die SPD im Bund so verderblich ist. Es könnte freilich auch ein 
abgekartetes Spiel der beiden sein. Ypsilanti wird hessische 
Ministerpräsidentin mit den Stimmen der Linken, Beck kann durch seine
Kritik daran die Glaubwürdigkeit der SPD im Bund bewahren, nicht mit 
Lafontaine, Gysi und Co. zu kooperieren. Das wird ihm allerdings mit 
diesem Taschenspieler-Trick nicht gelingen.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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