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Rheinische Post: Obama fehlt Mut

Düsseldorf (ots)

von Godehard Uhlemann
Barack Obama straft sich selbst Lügen. Das kann sich für ihn 
verheerend auswirken. Der Hoffnungsträger der Demokraten, der während
der US-Vorwahlen mit der Forderung nach grundlegendem politischen 
Wandel und Erneuerung hausieren ging, greift auf Altbekanntes zurück.
Das ist an sich nicht schlimm, denn Erfahrung war noch nie ein 
Nachteil. Doch Obamas junge Wähler müssen sich von ihrem Idol hinters
Licht geführt fühlen, da er den 65-jährigen Joseph Biden zu seinem 
Kandidaten für die Vizepräsidentschaft kürt. Das ist nicht der 
versprochene Bruch mit dem Establishment in Washington. Es zeigt nur 
mangelnden Mut zu radikal Neuem. Es macht Obama unglaubwürdig. Er 
kann nicht den Republikaner McCain wegen seines Alters für die 
Präsidentschaft als ungeeignet abstempeln und dann im eigenen Lager 
einen Graukopf auf die obere politische Aktionsbühne heben.
Biden ist ein ausgewiesener und international geschätzter Kenner der 
Außenpolitik. Doch genau dieser Experte hatte Obama im Vorwahlkampf 
einen Tiefschlag versetzt, als er ihn für das Präsidentenamt als 
nicht erfahren genug klassifizierte. Bidens Nominierung macht aus dem
Lehrling Obama keinen Meister. Das werden die Republikaner ausnutzen.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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