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Rheinische Post: Gipfel ohne Ziel

Düsseldorf (ots)

Von Martin Kessler
Ein Top-Treffen der 20 wichtigsten Volkswirtschaften ohne den 
künftigen US-Präsidenten ist wie Hamlet ohne den Prinzen von 
Dänemark. Doch es gibt nur einen Präsidenten der USA, und der heißt 
bis zum 20. Januar 2009 George W. Bush. Entsprechend gering sind die 
Erwartungen, die an den Weltfinanzgipfel gerichtet sind. Es wäre 
schon viel erreicht, wenn sich die dort versammelten Staats- und 
Regierungschefs wenigstens auf ein Mandat für eine neue 
Finanzmarktordnung verständigten.
Die führenden Länder haben den akuten Zusammenbruch des 
internationalen Finanzsystems verhindert. Doch das reicht nicht. Die 
alte Weltwährungsordnung mit ihren Institutionen Währungsfonds und 
Weltbank hat sich gegenüber den weltweit agierenden Banken als 
Papiertiger erwiesen. Wie auf nationaler Ebene benötigt die globale 
Finanzwelt einen Ordnungsrahmen, der Exzesse vermeidet und 
Institutionen, die mit den modernen Finanzprodukten umgehen können. 
Sie nur abzuschaffen, würde die Funktionsweise der Märkte 
beeinträchtigen.
Konturen für eine neue Finanzmarktordnung sind aber noch nirgends zu 
erkennen. Wenn die Reform auf die lange Bank geschoben wird, ist das 
nächste Desaster nur eine Frage der Zeit.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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