Saarbrücker Zeitung: Drogenbeauftragte Bätzing appelliert im Streit um Diamorphin-Therapie an CDU-Ministerpräsidenten
Berlin / Saarbrücken (ots)
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD), hat an die CDU-Ministerpräsidenten appelliert, sich im Koalitionsstreit um die Drogentherapie mit Diamorphin (synthetisch hergestelltes Heroin) einzuschalten und Druck auf die Unions-Bundestagsfraktion auszuüben. Der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochausgabe) sagte Bätzing, der Widerstand in der Unions-Bundestagsfraktion gegen eine Überführung der derzeit in fünf Städten laufenden Modellprojekte in die Regelversorgung sei "völlig unverständlich" und "ideologisch begründet". Die Unions-Länder, die im Herbst im Bundesrat einen Gesetzentwurf zur Legalisierung dieser Therapieform eingebracht und mit großer Mehrheit durchgesetzt hätten, müssten jetzt gegenüber der CDU/CSU-Fraktion aktiv werden. Bätzing lehnte den Vorschlag der drogenpolitischen Sprecherin der Union, Maria Eichhorn (CSU), zunächst ein weiteres Modellprojekt durchzuführen, ab. "Das ist überflüssig". Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Studien zu den bisherigen Modellprojekten lägen vor und seien eindeutig positiv. Bätzing schätzte die Zahl möglicher Diamorphin-Patienten in ganz Deutschland bei einer Regelversorgung auf 5000.
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