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Rheinische Post: Grüne Aussichten

Düsseldorf (ots)

von Eva Quadbeck
Die Grünen sind sich selbst genug. "Grün pur" wollen sie im 
Wahlkampf bieten. Sie ziehen ohne Koalitionaussage ins Superwahljahr 
2009. Diese Entscheidung ist mehr aus der Not als aus 
Selbstbewusstsein geboren. Die SPD schwächelt so sehr, dass sie als 
einziger Koalitionspartner nicht in Frage kommt. Für weitere 
Konstellationen steht zwar ein Hintertürchen offen, aber mit einer 
Aussage für eine Ampel oder für Schwarz-Grün können sie im Wahlkampf 
bei ihrer Klientel nicht punkten.
Kurzum: Die Regierungsaussichten für die Grünen sind mau. Der 
realpolitische Flügel befindet sich in einer schweren Krise, während 
der linke Flügel mit seinem Kurs der Kompromisslosigkeit auch 
inhaltlich eine Regierungsbeteiligung in die Ferne rückt.
Selbstkritik ist bei den Grünen zurzeit aus der Mode. Als der neue 
Parteichef Cem Özdemir vorsichtig die Kommunikationsstrategie der 
Grünen rügte, schlug ihm aus dem Saal nur Schweigen entgegen. Özdemir
steht vor schwierigen Aufgaben: Er muss die Realos wieder einigen und
dafür sorgen, dass sich auch ihre Handschrift im Wahlprogramm 2009 
wiederfindet. Doch gerade diese Kärrnerarbeit, Positionen 
argumentativ zu schärfen und durchzufechten, gilt als sein 
Schwachpunkt.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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