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Rheinische Post: KV-Chef: "Kassen machen Jagd auf chronisch kranke Patienten"

Düsseldorf (ots)

Mit dem 2009 startenden Gesundheitsfonds wird
es für die gesetzlichen Krankenkassen attraktiv, chronisch kranke 
Versicherte zu haben. "Manche Kassen machen regelrecht Jagd auf 
chronisch kranke Patienten" sagte Leonhard Hansen, Chef der 
Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, der in Düsseldorf 
erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe).
So schickt die AOK Niedersachsen derzeit Mitarbeiter in Praxen, um
mit den Ärzten die Akten von je rund 20 Patienten durchzusehen, wie 
ein AOK-Sprecher der Zeitung bestätigte. Die Ärzte sollen prüfen, ob 
sie die Erkrankungen für die Abrechnung richtig codiert haben. Wenn 
ein Patient mit hohem Zuckerwert dabei zum "Diabetiker ohne 
Komplikationen" umcodiert wird, bedeutet das für die Kasse 
zusätzliches Geld: Pro Patient gibt es im Monat 66 Euro zusätzlich 
aus dem Gesundheitsfonds, bei "Diabetikern mit akuten Komplikationen"
168 Euro. So sieht es die für alle Kassen geltende Liste der  
"Morbiditätszuschäge für 80 ausgewählte Krankheiten" vor.  Auch für 
die Ärzte lohnt die Mühe. Pro kontrollierter Akte zahlt die AOK 
Niedersachsen ihnen zehn Euro.
Der Sprecher der AOK Nierdesachsen verteidigte das Vorgehen.  Es 
gehe nur darum, Ärzten Hilfe für die sachlich richtige Codierung zu 
geben. Schließlich wäre es unrechtmäßig und unethisch, Patienten auf 
dem Papier kränker zu machen, als sie seien.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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