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Rheinische Post: Griechisches Chaos

Düsseldorf (ots)

von Eva Quadbeck
Die ungeheuerliche Welle der Gewalt in Griechenland zeigt, wie 
eine Gesellschaft aus den Fugen geraten kann. Die Zerstörungswut hat 
zwar einen Auslöser - der Tod des 15-jährigen Alexis Grigoropoulos -,
aber sie hat kein Ziel. Die Täter haben keine Botschaft außer ihrer 
Raserei.
Für die Gewaltexzesse, die von den gut vernetzten Autonomen 
organisiert und vorangepeitscht werden, gibt es keinerlei 
Rechtfertigung. Es finden sich aber doch Erklärungen, warum so viele 
Jugendliche aus den bürgerlichen Schichten mitmachen. Die Randale 
zeigt die Ohnmacht einer ganzen Generation gegenüber einem Staat, 
dessen Autorität durch die Gleichgültigkeit der Mächtigen verloren 
gegangen und dessen Demokratie durch Korruptionsskandale ausgehöhlt 
ist.
Der viel zitierten Wiege der Demokratie sind die guten Vorbilder 
abhanden gekommen. In Griechenland scheint sich niemand mehr für das 
Gemeinwohl verantwortlich zu fühlen. Bestechung und Vetternwirtschaft
gehören zur Normalität. Selbst die griechisch-orthodoxe Kirche ist in
zweifelhafte Grundstücksgeschäfte verwickelt. Und die Gewerkschaften 
setzen einen Generalstreik nach dem anderen an - freilich ohne etwas 
zu bewirken.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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