Rheinische Post: Uni-Reparatur Kommentar VON BERTRAM MÜLLER
Düsseldorf (ots)
Bröckelnder Putz, Schimmel an den Wänden und undichte Dächer so erleben zahllose Studenten in NRW seit Jahren ihren Hochschul-Alltag. Im März fiel in einem Hörsaal der Kölner Uni gar eine Lampe von der Decke. Endlich belässt es die Landesregierung nicht mehr dabei, lediglich ihr Bedauern über die Zustände auszudrücken. Bis zum Jahr 2020 will sie acht Milliarden Euro für die Sanierung der 33 Hochschulen des Landes bereitstellen. Deutsche Hochschulen sind nicht nur deshalb gezwungen, sich attraktiv zu halten, weil sie im Zeitalter der Studiengebühren ihren Studenten etwas bieten müssen. Die Unis und Fachhochschulen müssen auch darauf achten, dass sie fähige Ausländer anlocken. Die nämlich zieht es schon seit Jahren eher in englischsprachige Länder. Und wenn sie nach dem Abschluss des Studiums bleiben, bereichern sie dort die Volkswirtschaft und Kultur nicht bei uns. Staatliche Hochschulen in Deutschland müssen aber auch deshalb an sich arbeiten, weil die private Konkurrenz wächst. Sie bietet meist bessere Studienbedingungen, bis hin zu individuellerer Betreuung. Die Uni-Reparatur in NRW ist, so besehen, erst ein kleiner Schritt ein höchst lobenswerter, aber auch ein überfälliger.
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