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Rheinische Post: Besuch bei Clinton Kommentar Von Frank Herrmann

Düsseldorf (ots)

Als Erster kam der Brite an die Reihe, als
Zweiter der Deutsche. Bevor Hillary Clinton mit Frank-Walter 
Steinmeier sprach, empfing sie David Miliband, ihren aus London 
angereisten Kollegen. Die Form war gewahrt, wenigstens 
protokollarisch kommt der "special relationship", die Amerika mit 
Großbritannien verbindet, noch immer Vorrang zu. Es gibt 
Zeitgenossen, die auf solche symbolischen Kleinigkeiten größten Wert 
legen.  Doch im Grunde ist es zweitrangig, welcher Gast zuerst im 
State Department vorsprechen darf. Persönliche Kontakte sind wichtig,
das ja. Man erinnert sich an die einsetzende Unruhe, als sich Barack 
Obama ein paar Tage Zeit ließ, bevor er zum Hörer griff, um mit 
Angela Merkel zu telefonieren. Dennoch, was wirklich zählt, ist die 
Substanz. Und auf der Prioritätenliste der US-Außenpolitik steht 
Europa eben nur auf einem mittleren Rang. Die Europäer - Obama wird 
sie daran messen, welchen Beitrag sie leisten, um die Brandherde 
unter Kontrolle zu bringen. Wie viele zusätzliche Soldaten entsenden 
sie an den Hindukusch, um den erstarkenden Taliban Paroli zu bieten? 
Können Steinmeiers Drähte nach Damaskus eine absehbare neue Runde 
israelisch-syrischer Friedensgespräche fördern?

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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