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Rheinische Post: Obamas große Rede

Düsseldorf (ots)

von Godehard Uhlemann
Barack Obamas Auftritt vor dem Kongress war großes Kino in Zeiten 
der Krise. Amerikas Präsident wurde empfangen wie ein Triumphator, 
doch seine Rede an die Nation war keine Siegesrede. Es war eher eine 
Ruckrede, die die Menschen mobilisieren und seelisch stärken sollte, 
da vielen die Flügel hängen, gebrochen und lahm. Der Präsident 
rechnete mit den Seinen ab, die über ihre Verhältnisse gelebt und 
wenig an Morgen gedacht hätten. Er kritisierte zu Recht eine 
Mentalität, mit der Menschen Häuser kauften, die sie nie und nimmer 
bezahlen konnten und geißelte diejenigen, die ihnen das alles als 
sinnvoll einredeten. Doch diese verbale Prügelstrafe des Präsidenten 
endete mit dem positiven Appell an das, was Amerikaner im Grunde 
ausmacht: Der unbedingte Wille zum Wandel und der Glaube an die 
eigene Kraft und Kreativität.
Amerika muss vorangehen und ein Vorbild sein. Anders lässt sich die 
Krisenbewältigung nicht in den Griff bekommen. Gelingt dies Uncle Sam
nicht, dann droht der Abstieg in die Zweitklassigkeit. Obama blickte 
zurück, um die Ursachen der Krise zu verstehen. Seine Vision ist die 
gemeinsame Anstrengung aus einer neuen Kultur der Verantwortung. 
Obamas erste Kongressrede war eine große Rede.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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