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Rheinische Post: Israel auch Täter

Düsseldorf (ots)

Von Godehard Uhlemann
Die Schilderungen israelischer Soldaten aus dem Gaza-Krieg über 
den Umgang mit Palästinensern wirken wie eine Zeitbombe auf die 
israelische Gesellschaft. Irgendwann werden sie ihre Wirkungen auf 
die Menschen aber nicht nur in Israel entfalten. Sie werden die 
Israelis erschüttern, weil sich hier ein ungeheurer Graben zwischen 
Anspruch und Wirklichkeit auftut. Israel steht mit dem Rücken zur 
Wand. Es wird bedroht von Terror und Intoleranz. Wenn sich nun 
herausstellen sollte, dass israelische Soldaten im berechtigten Kampf
gegen Terror palästinensische Zivilisten zu Willküropfern machten, 
dann entzieht das der israelischen Sache den Boden. Israel hat die 
Latte der Moral hochgelegt, und nun rennt es munter drunter her. Das 
spielt allen Feinden Israels propagandistisch in die Hände.
Politisch ist das verheerend. Die Übergriffe werden publik zu einem 
Zeitpunkt, an dem die politische Führung einige Schritte nach rechts 
gerückt ist. Israels möglicher neuer Außenminister Liebermann ist ein
erklärter Araber-Feind, von Aussöhnung oder einem Palästinenser-Staat
will er nichts wissen. Zu glauben, so ließe sich der Nahe Osten 
befrieden, zeigt mangelnden Realitätssinn. Friede funktioniert nur 
mit den Palästinensern, nicht gegen sie.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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