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Rheinische Post: Finanzkrise als Alibi

Düsseldorf (ots)

von Georg Winters
Über Jahre hinweg haben die Eigentümer der deutschen Landesbanken 
vollmundig von der Notwendigkeit der Konsolidierung gesprochen. Doch 
die Finanzkrise hat ihre Welt nachhaltig verändert. Politiker und 
Banker mögen viel darüber philosophieren, wie das Vertrauen 
zurückkehren kann - in Wirklichkeit haben sie selbst keines.
Landesbanken wachsen nicht zusammen ohne Risikoschirme für Altlasten.
Der Bund hilft nicht, wenn die Kapitaldecke zu dünn ist - und die ist
zu dünn, solange die Risiken nicht weg sind. Und die verschwinden 
nicht, weil so mancher Eigentümer genug hat von immer neuen 
Finanzspritzen und Garantien und den Bund im Boot sehen möchte. Wo 
soll da eine schnelle Lösung herkommen?
Womöglich gibt die EU in Sachen WestLB mehrere Jahre Zeit für einen 
Verkauf. Das würde Spielraum für eine Lösung verschaffen. In der 
Zwischenzeit kann sich die Finanzwelt zum Besseren drehen - eine 
berechtigte Hoffnung. Aber sie führt eigentlich nur dazu, dass eine 
Lösung wieder auf die lange Bank geschoben wird. Alle haben immer 
davon geredet, dass die Finanzkrise den Druck verschärft. Jetzt wird 
sie offenbar zum Alibi fürs Abwarten. Landesbanken-Konsolidierung - 
ein Traum.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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