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Rheinische Post: EU-Machtkampf

Düsseldorf (ots)

KOMMENTAR von Anja Ingenrieth
Mitten in der Wirtschaftskrise liefert sich Europa einen 
Machtkampf um Köpfe und Kompetenzen. Dieser Eindruck bleibt beim 
Bürger vom Gezerre um die Wiederwahl des Kommissions-Chefs hängen. 
Obwohl José Manuel Barroso fast alle Wünsche aus Berlin, Paris und 
London erfüllt, gaben ihm die Chefs beim Gipfel nur symbolische 
Rückendeckung. Rechtlich verbindlich wollen sie die Kür erst dann 
machen, wenn der Portugiese die noch fehlende Mehrheit im 
Europaparlament zusammen hat.
Der Kommission-Chef ist längst zum Spielball von Regierungen und 
Abgeordneten auf dem Brüsseler Basar geworden. Allen Beteiligten 
liegt daran, in dem Vorgang ein Maximum an Zugeständnissen 
herauszuhandeln. Dies dürfte vor allem das Ziel der "linken" 
Widerständler im Europa-Parlament sein, die ja gar keine personelle 
Alternative zu José Manuel Barroso haben.
Das Geschacher beschädigt nicht nur Barroso selbst, sondern auch sein
Amt. Alle Akteure betonen bei Gipfeln ständig, wie dringend Europa 
mehr Gewicht und Gesicht in der Welt braucht. Ein 
Gefälligkeits-Präsident am Gängelband von Chefs und Abgeordneten 
bringt in dieser Hinsicht nichts.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

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