Rheinische Post: Gewalt in China
Düsseldorf (ots)
Von Godehard Uhlemann
Die moslemischen Uiguren verlangen von China mehr Selbstständigkeit, die Radikalen unter ihnen gar die Loslösung von Peking. Da wundert es nicht, dass immer wieder Gewalt aufbricht und Terror das Geschehen bestimmt - beiderseitig versteht sich. Die Uiguren werden vom Kommunisten-Regime Chinas unter den Generalverdacht des Terrorismus gestellt. Das ist falsch, denn nicht der, der friedlich für mehr Freiheit und die Beachtung seiner kulturellen Autonomie eintritt, wird damit zum Terroristen. China verändert das Uiguren-Gebiet ethnisch durch die gezielte Ansiedlung von Han-Chinesen. Es hat die Uiguren an den Rand gedrängt. Nach diesem Rezept verfährt China auch in Tibet. Doch Ruhe wird es so nie geben. Die ist nur über Autonomie und Achtung vor der anderen Kultur zu gewinnen, nicht durch deren Unterdrückung. Doch auch die radikalen Uiguren müssen sich im Klaren sein, dass ihr auf dem gewaltbereiten Islamismus fußender Kampf die Militärmacht Peking herausfordert. Diese wird nicht zulassen, dass mit Gewalt das Reich verändert wird. Sollte dies gelingen, würde das von anderen Volksgruppen als Ermutigungssignal begriffen. Peking kann Spannungen nur mit mehr Freiheiten für die Menschen begegnen.
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