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Rheinische Post: Gespaltener Iran

Düsseldorf (ots)

Von Godehard Uhlemann
Irans Regierung wird längst nicht mehr vom größten Teil des Volkes
unterstützt. Das machen die Demonstrationen der vergangenen Wochen 
gegen Präsident Achmadinedschad klar. Es ist nicht anzunehmen, dass 
sich an diesem für Achmadinedschad und die ihn stützenden 
erzkonservativen Kräfte bedrohlichen Zustand in absehbarer Zeit etwas
ändert. Die Kluft in der iranischen Gesellschaft zwischen den 
Betrügern und den Betrogenen der Wahl am 12. Juni weitet sich. Die 
Härte, mit der die Regierung gegen jegliches Aufflammen von 
Opposition vorgeht, zeigt den Ernst der Lage. Bleibt die Regierung 
bei ihrem Kurs, verliert sie weiter an Glaubwürdigkeit. Am Ende steht
eine Regierung ohne Volk da, denn das hat sich innerlich vom 
diktatorisch auftrumpfenden Mullah-Regime verabschiedet. Das schwächt
den Gottesstaat.
Der frühere Präsident Chatami schlägt ein Referendum über die 
Legitimität der Regierung vor. Das wäre ein eleganter Weg, die 
verfälschte Wahl zu korrigieren. Doch dazu wird es kaum kommen, denn 
Chatami ist ein reformorientierter Politiker. Die Hartgesottenen um 
Achmadinedschad misstrauen ihm wie auch Ex-Präsident Rafsandschani, 
der den Iran in einer tiefen Krise sieht. Der Riss spaltet die 
Gesellschaft und das Lager der Mullahs.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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