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Rheinische Post: Schwarzer Peter um Arzneimittel

Düsseldorf (ots)

Kommentar von Eva Quadbeck
Der Streit um die Arzneimittel ist ein Paradebeispiel dafür, dass 
das Gesundheitssystem als eine Art Schwarze-Peter-Spiel funktioniert.
Ministerium und Krankenkassen wollen die Arzneimittelkosten senken. 
Sie wollen aber nicht dafür verantwortlich gemacht werden, wenn die 
Patienten Pillen schlucken sollen, an deren Wirkung sie zweifeln. 
Also schieben sie der Pharma-Industrie den Schwarzen Peter zu: Die 
soll ihre Hausaufgaben machen und die Packungsbeilagen nachbessern. 
Die Arzneimittel-Hersteller, die um ihre Einnahmen fürchten, geben 
den Schwarzen Peter prompt an Politik und Kassen zurück. Ihr 
Argument: Die Abgabe von günstigen Medikamenten ohne Zulassung für 
die Krankheit, die es zu heilen gilt, sei rechtlich nicht zulässig.
Die Ärzte, bei denen im Zuge von Reformmaßnahmen der Schwarze Peter 
häufig hängenbleibt, ziehen sich auf die Position zurück, dass sie 
nur noch Wirkstoffe verschreiben wollen. Den Kampf um Preise und 
Rabatte sollen Kassen, Apotheker und Pharmaindustrie austragen.
In einem Gesundheitssystem, in dem keiner Verantwortung fürs eigene 
Handeln tragen möchte, bleibt der Patient auf der Strecke. Dabei 
wären die Sparideen der Krankenkassen mit einer Gesetzesänderung und 
einer mutigen Informationskampagne durchaus umsetzbar  aber nicht im 
Wahlkampf.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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