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Rheinische Post: Bomben in Bagdad Kommentar Von Godehard Uhlemann

Düsseldorf (ots)

Die Anschläge im Irak verdeutlichen die innere
Zerrissenheit des Landes. Dabei werden nicht fremde Truppen ins 
Visier genommen, die man als Besatzer empfindet und mit Terror aus 
dem Land scheuchen will. Iraker bringen mal wieder Iraker um, 
hasserfüllt und kompromisslos. Es geht um Macht und Einfluss. Alte 
Rechnungen werden beglichen von denen, die unter dem Sunniten Saddam 
Hussein das Sagen hatten und nun von der schiitischen Mehrheit an den
Rand der Bedeutungslosigkeit gedrängt werden.
Seit dem Rückzug der US-Soldaten aus den irakischen Städten Mitte des
Jahres haben die Anschläge zugenommen. Das zeigt, dass die Soldaten 
auch als Puffer zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen 
durchaus einen status quo gewährleisten konnten. Die irakische 
Regierung hat nicht ausreichend Autorität, um Attentätern kämpferisch
entgegenzutreten. So führen diese dem Regime die eigene Schwäche vor 
Augen. Ihre Botschaft an die Bürger: Die Regierung in Bagdad ist 
nicht in der Lage, euch zu schützen. Das ist eine fatale Botschaft, 
weil Mitte Januar ein neues Parlament gewählt werden soll und heute 
über ein neues Wahlrecht abgestimmt werden sollte. Über das wird 
weiter erbittert gestritten.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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