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Rheinische Post: Opel - Ohrfeige für die Populisten

Düsseldorf (ots)

von Sven Gösmann
In einer lauen Maiennacht ging strahlend hell der Stern des 
früheren Wirtschaftsministers Karl-Theodor zu Guttenberg auf. Als 
einziger in einer Koalitionsrunde von CDU, CSU und SPD sprach er sich
für eine Insolvenz des Autobauers Opel aus, um möglichst viel von dem
Unternehmen zu retten und den Steuerzahler vor einem Abenteuer mit 
ungewissem Ausgang zu bewahren. Guttenberg bot sogar den Rücktritt 
an. Die Kanzlerin lehnte ab, versetzte den Skeptiker aber nach der 
Wahl ins Verteidigungsressort. Merkel, ihr damaliger Vizekanzler 
Steinmeier und aktuell Ihrer Majestät loyaler Oppositionsführer, 
NRW-Ministerpräsident Rüttgers, sein hessischer Amtskollege Koch und 
viele mehr gaben sich lieber der Illusion hin, man könne Opel einen 
Neustart mit russischem Geld und österreichischem Partner 
ermöglichen. Dass in der Politik wenig Wirtschaftskompetenz zu Hause 
ist, wurde selten so augenfällig wie im Fall Opel. Dass man 
Hilflosigkeit gern mit Geld und markigen Worten kaschiert, auch.
Nun sind sie alle blamiert: Merkel - eben noch in Washington 
gefeiert, jetzt peinlich ahnungslos. Rüttgers und Koch, die zu viel 
versprachen. Steinmeier, der vor den Malochern den Unbeugsamen mimte.
Bleibt - wahrscheinlich vergeblich - zu hoffen: Dass die Populisten 
von gestern bei ihren Besuchen ab heute vor den Werkstoren klüger 
reden und handeln.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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