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Rheinische Post: Buhlen um China

Düsseldorf (ots)

Wenn westliche Regierungspolitiker sich mit der chinesischen Führung treffen, dann geht es zu wie auf einem Basar, nur ohne lästiges Feilschen. Die Chinesen bringen die schon fertig ausgefüllten Bestellformulare mit und natürlich das Scheckheft. Und die westlichen Politiker und Wirtschaftsvertreter freuen sich um die Wette über all die fetten Aufträge. Zwischendrin werden verschämt die Menschenrechte "angesprochen". Ein Ritual, dem auch bei den die ersten deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen gehuldigt wurde. Die einen finden das zynisch, die anderen nennen es Realpolitik. Es ist beides. Früher bemäntelte die Hoffnung auf "Wandel durch Handel" das Buhlen um chinesische Aufträge. Doch obwohl der Handel nun schon lange blüht, ist von demokratischem Wandel nicht viel zu sehen. Eher im Gegenteil. Die gewaltigen sozialen Verwerfungen, die Chinas rasanter Aufstieg zur Weltmacht im Inneren des Riesenreichs angerichtet hat, lassen die Führung in Peking zunehmend repressiv reagieren. Trotzdem werden wir mit Belehrungen nichts erreichen. Der Westen sollte seinen Standpunkt beim Thema Menschenrechte und Demokratie zwar selbstbewusst vertreten. Ihren Wert begreifen müssen die Chinesen aber selbst.

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