Rheinische Post: Geld für Kranke
Düsseldorf (ots)
Als sich nach der Pleite der City BKK vor den Filialen der Krankenkassen in Berlin und Hamburg Schlangen alter Menschen mit Rollatoren bildeten, wurde der Öffentlichkeit vor Augen geführt, dass Alte und Kranke bei den gesetzlichen Kassen unbeliebt sind. Diese Handlungsweise der Kassen war verwerflich. Allerdings waren die Schlangen auch Sinnbild für ein Problem im System, wie das bislang unveröffentlichte Regierungsgutachten zeigt. Alte und Kranke sind im Kampf der Kassen ein Wettbewerbsnachteil, weil ihre kostenträchtige Versorgung durch die Geldzuweisungen des Gesundheitsfonds nicht gerecht ausgeglichen werden. Die Regierung muss die Verteilung der Finanzen an die Kassen nachjustieren. Eine genauere Aufschlüsselung der Krankheiten kann mehr Gerechtigkeit bringen. Das wird der Koalition nicht schmecken, da die Regierung das Gegenteil geplant hat, nämlich den komplizierten Finanzausgleich zu entrümpeln. AOK & Co. sollten sich aber nicht zu früh freuen, denn der Finanzausgleich darf nicht dazu führen, dass Kranke für die Kassen attraktive Kunden werden. Für die Kassen muss es sich weiterhin am meisten auszahlen, wenn ihre Versicherten gesund sind.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell