All Stories
Follow
Subscribe to Rheinische Post

Rheinische Post

Rheinische Post: Guttenbergs Mission

Düsseldorf (ots)

Den ehemaligen Bundeswirtschaftsminister, ehemaligen CSU-Star und ehemaligen Doktoranden Karl-Theodor zu Guttenberg drängt es in die Öffentlichkeit. Koste es, was es wolle. Anders lässt sich sein skurriler Auftritt an der Seite von EU-Kommissarin Neelie Kroes gestern in Brüssel nicht erklären. Ausgerechnet der Mann, dem Internetaktivisten in minuziöser Kleinarbeit Hunderte Plagiate in seiner Doktorarbeit nachgewiesen und damit zu Fall gebracht haben, soll nun Berater für Internetfreiheit werden. Ein Mann, dessen Anstand und Aufrichtigkeit, gelinde gesagt, arg beschädigt sind, soll in diktatorischen Regimen internetaffinen Jugendbewegungen Gehör verschaffen? Zu Guttenberg hat in seinem jüngst veröffentlichten Interview-Buch angegeben, dass ihn die mit Plagiaten überhäufte Doktorarbeit überfordert habe. Einen wichtigen Posten bei der EU traut er sich aber offenbar zu. Man möchte diesem seltenen politischen Talent zurufen, sich selbst zu überprüfen, in sich zu gehen und die Zeit für sich arbeiten zu lassen. Wer zu früh kommt, den bestraft das Leben, heißt es. Guttenbergs Rückkehr ist nicht nur zu früh. Seine Rehabilitationsstrategie ist bereits gescheitert, bevor sie begonnen hat. Wer berät eigentlich diesen Mann?

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

More stories: Rheinische Post
More stories: Rheinische Post
  • 12.12.2011 – 00:00

    Rheinische Post: Chef der Wirtschaftsweisen weist Kritik an EU-Gipfel zurück

    Düsseldorf (ots) - Der Chef der Wirtschaftsweisen, Wolfgang Franz, hat die Kritik an den Beschlüssen des EU-Gipfels zur Euro-Rettung scharf zurückgewiesen. "Es geht doch nicht um ein Kaputtsparen, sondern um finanzpolitische Disziplin und überzeugende längerfristige Maßnahmen", sagte Franz der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagausgabe). Der ...

  • 11.12.2011 – 22:03

    Rheinische Post: Neue Praxisgebühr Kommentar von Antje Höning

    Düsseldorf (ots) - Als Rot-Grün 2004 die Praxisgebühr von zehn Euro pro Quartal einführte, ging ein Sturm der Entrüstung durch die Wartezimmer. Ärzte wetterten über Bürokratie, Patienten fühlten sich abkassiert. Tapfer ertrug damals Gesundheitsministerin Ulla Schmidt den Zorn, weil sie an die Steuerungswirkung der Gebühr glaubte: Wenn die Deutschen zahlen ...