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Rheinische Post: Schlecker-Dilemma Kommentar Von Georg Winters

Düsseldorf (ots)

Die vorübergehende Rettungsaktion für mehr als 11.000 Schlecker-Jobs in einer Transfergesellschaft ist zum Pokerspiel geworden, das viele Beschäftigte als unwürdig empfinden, die sich jahrelang für Schlecker ins Zeug gelegt haben. Seit zwei Wochen geht es nur darum, ob die Frage der Staatshilfe für die insolvente Drogeriemarkt-Kette ökonomisch oder politisch beantwortet wird. Wer der reinen ökonomischen Lehre folgt, gelangt leicht zu der Einsicht, dass es nicht Aufgabe des Steuerzahlers sein kann, die Zeche für das Missmanagement eines Unternehmers zu zahlen - so schlimm die Folgen für die Beschäftigten auch sein mögen. Doch erstens ist diese Sicht der Dinge immer nur ein Teil der Wahrheit, weil auch die Alimentierung Arbeitsloser eine Aufgabe der öffentlichen Hand ist. Und zweitens hat vor allem die Landespolitik kaum noch die Wahl. Wer Tausenden Menschen zwei Wochen lang suggeriert, dass er ihnen für ein Jahr die helfende Hand reichen will, der kann nicht in letzter Sekunde diese Hand zurückziehen. Damit hätte er jede Glaubwürdigkeit verspielt. Und ein solcher Vertrauensverlust wäre fatal - vor allem für die, die am Sonntag im Saarland oder im Mai in Schleswig-Holstein und NRW Wahlen gewinnen wollen.

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