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Rheinische Post: Schengen-Stopp Kommentar Von Gregor Mayntz

Düsseldorf (ots)

Viele bekommen wehmütige Gefühle, wenn sie sich vorstellen, dass in der Folge einer katastrophal endenden Euro-Krise die D-Mark zurückkommen könnte. Niemand wünscht sich jedoch die lästigen Schranken und staubringenden Grenzkontrollen auf dem Weg nach Holland, Frankreich oder Spanien zurück. Dabei folgt beides den gleichen Mechanismen eines offiziell verpönten, tatsächlich aber von Anfang an existierenden Europa der zwei Geschwindigkeiten. Wer so weit ist, geht mit der Integration voran, wer nicht so weit ist, muss noch warten. Deshalb begründet sich das Stoppschild, das Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich vor dem Beitritt der neuen EU-Länder Rumänien und Bulgarien in den Schengen-Raum aufgerichtet hat, unmittelbar aus den Erfahrungen, die wir in diesen Monaten mit dem Euro machen. Griechenland hätte seinerzeit nicht hineingehört. Natürlich hätte die EU Milliarden auch an ein Griechenland mit Drachmen überweisen müssen, um die Griechen wie vorher die Spanier an den EU-Standard heranzuführen und Europa insgesamt zu stärken. Aber eine zu frühe Integration schwächt den Zustand aller. Deshalb sind Rumänen und Bulgaren als EU-Partner herzlich willkommen - vorerst aber nur nach Passkontrolle.

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