Rheinische Post: Steinbrück in Sicht Kommentar Von Eva Quadbeck
Düsseldorf (ots)
Vieles spricht dafür, dass sich die SPD für Peer Steinbrück als Kanzlerkandidat entscheidet. Dem früheren Finanzminister trauen die Genossen einen gepfefferten Wahlkampf zu, und er ist beliebt im Volk. Auch Fraktionschef Steinmeier erfreut sich guter Umfragewerte, gilt aber als schlechter Wahlkämpfer. Parteichef Gabriel wiederum ist für die Auseinandersetzung auf offener Bühne talentiert, ihn mag aber das Wahlvolk nicht. Die Sozialdemokraten sollten mit der Entscheidung über die K-Frage nicht bis Januar warten. Die ständigen Spekulationen und das gegenseitige Belauern - vor allem des Gabriel- und des Steinmeier-Lagers - beschädigen am Ende nur alle drei. Mit Mühe hält die Troika noch nach außen ihren Frieden aufrecht. Noch gehen alle davon aus, dass Parteichef Gabriel die Nominierung in der Hand hält. Wartet er noch länger, könnte die Eigendynamik der K-Frage ihn überrollen. Die SPD hat ohnehin nur eine geringe Chance, aus den Wahlen 2013 als Kanzler-Partei hervorzugehen. Mit jedem Tag der Selbstbeschäftigung zahlt sie auf das Konto der Kanzlerin ein. Denn ohne klare Entscheidung in der Personalfrage kann die SPD auch keine klare Alternative zur Regierung bieten.
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