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Rheinische Post: Kommentar zum Papst: Der Zauber des Anfangs

Düsseldorf (ots)

Diesem Anfang wohnt wirklich ein Zauber inne. Mit jedem Tag mehr, an dem der neue Papst sein Hirtenamt ausfüllt, schwinden Zweifel, das alles könnte bloß eine besonders listig-arrogante Form zelebrierter Bescheidenheit sein. Aber, man verzeihe die abgegriffene Formel: Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Franziskus' Pontifikat sollte nicht mit Erwartungen überfrachtet werden. Hoffen wird man dürfen. Die Erfahrung lehrt, dass die Begeisterung rasch erlahmt, wenn die Weltkirche in ihren alten Trott verfällt, wenn erkennbar wird, dass dem zauberhaften Anfang mit einem beinahe revolutionär anmutendem Diener Gottes die Mühen der kirchlichen Ebene folgen, auf der erschrockene kuriale Würdenträger in Samt und Seide dem Neuen Steine in den Weg wälzen. Viele Gläubige und solche, die es gerne wären, haben den Fingerzeig des Heiligen Geistes begriffen, welcher der mannigfach durchgeschüttelten Weltkirche die Richtung weist. Der Papst wirkt wie eine Mischung aus Johannes XXIII. und Johannes Paul II. Der eine war ein Erneuerer und bewegte die Herzen der Menschen, der andere war ein begnadeter Kommunikator des Christlichen. In beider Sinn möchte man von Franziskus nun Taten sehen.

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