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Rheinische Post: Elterngeld für Reiche

Düsseldorf (ots)

Die Union nimmt die Elterngeld-Statistik zum Anlass, um sich selbst zu feiern. Seltsam. Mal abgesehen davon, dass die Idee von der früheren SPD-Ministerin Renate Schmidt stammt, gibt es auch nichts zu beklatschen. Weder hat das Elterngeld zu mehr Kindern geführt, noch weicht es tradierte Rollenbilder auf. Zwar nutzen immer mehr Väter die staatlich geförderte Auszeit - aber meist nur genau für jene zwei Monate, die nötig sind, damit das Paar die maximale Förderung erhält. Das Elterngeld ist für viele individuell rational, es sei auch jedem gegönnt. Doch gesamtwirtschaftlich betrachtet ist es ein Flop. Das Elterngeld hat sein eigentliches Ziel nicht erreicht, die Geburtenrate in bildungsnahen Schichten kräftig zu erhöhen. Es ist eine unnötige, teure Subvention für Besserverdiener. Und so nutzen es Väter im Vollbeschäftigungs-Bayern viel stärker als im armen Nordrhein-Westfalen. Wer wirklich etwas für mehr Kinder tun will, sollte sich um bessere Kinderbetreuung und mehr Flexibilität bei Arbeitszeiten kümmern. Die Mängel hier halten viele Paare davon ab, eine Familie zu gründen.

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