Rheinische Post: Der Preis für Syrien = Von Helmut Michelis
Düsseldorf (ots)
Ein Militärschlag gegen das Assad-Regime wird immer wahrscheinlicher, wenn das US-Parlament in der kommenden Woche nicht wider Erwarten doch noch ein Veto einlegt. Deutschland wird sich nicht beteiligen, das hatte die Bundesregierung sofort betont. Anders als bei der deutschen Verweigerung im Libyen-Konflikt 2011 blieben empörte Reaktionen diesmal überraschend aus. Entweder haben sich die Verbündeten, an der Spitze die USA, damit abgefunden, dass Deutschland in der Außen- und Sicherheitspolitik ein unzuverlässiger Partner ist. Ober aber es gibt Überlegungen, welche Lasten Deutschland trägt, wenn die USA und Frankreich in Syrien intervenieren. Die Enthaltung im Irak-Krieg glich Deutschland mit verstärktem Engagement in Afghanistan aus. Könnte ein solches Modell wieder greifen? Dann würde sich das afrikanische Mali anbieten, wo die Bundeswehr bereits im Einsatz ist und die gegen Syrien gebundene französische Luftwaffe entlasten könnte. Das wäre eine sinnvolle "Arbeitsteilung". Denn Deutschland kann nicht die Bestrafung Assads begrüßen und zugleich jede Unterstützung der Partner verweigern.
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