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Rheinische Post: Kommentar
Propaganda im Netz = Von Detlev Hüwel

Düsseldorf (ots)

Nach gängiger Lesart kennzeichnen vier "M" die Salafisten: männlich, Moslem, Migrationshintergrund, Misserfolg. Tatsächlich scheinen viele der jungen Männer Versagenserlebnisse hinter sich zu haben. Entweder in der Schule, im Beruf oder in einer privaten Beziehung. Bei den Salafisten fühlen sie sich anerkannt. Das macht sie anfällig für Verheißungen bei Kriegseinsätzen. Doch das Vier-M-Schema bekommt Risse, denn laut Verfassungsschutz ist inzwischen jedes zehnte Mitglied der Salafisten in NRW eine Frau. Vor allem im Internet sollen sie tätig sein. Auffallend nach Feststellung der Behörden: Die Propaganda der Salafisten wird professioneller, emotionaler und wendet sich zunehmend auf Deutsch an junge Männer. Innenminister Ralf Jäger beklagt zu Recht, dass im Internet unter dem Stichwort "Dschihad" viel üble Propaganda, aber nur wenig sachliche Aufklärung zu finden sei. Das muss sich ändern. Schließlich hat Hannelore Kraft für NRW eine digitale Revolution ausgerufen. Da muss es doch möglich sein, diese gefährliche Schieflage im Netz zu beseitigen.

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