Rheinische Post: Kommentar
Athen muss Antrag nachbessern
= Von Michael Bröcker
Düsseldorf (ots)
Keine 30 Minuten, nachdem die griechische Regierung ihren Antrag auf eine Verlängerung der Finanzhilfen aus dem Euro-Rettungsschirm abgeschickt hatte, folgte die Antwort der Bundesregierung: Mit uns nicht. Richtig so. Diesen Hilfsantrag musste Berlin schnell ablehnen. Denn wer die Details liest, erkennt das Muster des seit Tagen irrlichternden Alexis Tsipras. Tricksen, taktieren, lavieren. Mehr Geld von den Euro-Staaten, gerne! Aber bitte keine genauen Sparvorgaben. So will sich Athen beim Haushaltsüberschuss plötzlich nicht mehr festlegen. Auch fehlt in dem Antrag ein Plan, wie Athen Mehreinnahmen durch die Bekämpfung der Steuerflucht oder durch Privatisierungen erzielen will. Konkret wird Griechenland immer dann, wenn es darum geht, wo mehr Geld ausgegeben werden soll. Auch wenn die Rolle undankbar ist: Deutschland muss in den Verhandlungen hart bleiben. Ein anderer wird es in der Euro-Gruppe nicht tun. Nur zur Erinnerung: Der deutsche Steuerzahler ist der größte Gläubiger. Deutschland bürgt für Kredite in Höhe von knapp 70 Milliarden Euro. Angela Merkel und Wolfgang Schäuble haben gar keine andere Wahl. Sie folgen nur ihrem Amtseid.
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