Rheinische Post: Hillarys Handicap Von Matthias Beermann
Düsseldorf (ots)
Hillary Clinton ist die klare Favoritin der Demokraten im US-Präsidentschaftswahlkampf. Weit und breit ist kein zweiter Barack Obama in Sicht, ein dynamischer Außenseiter, der Clinton wie schon bei ihren ersten Anlauf 2008 noch überraschend aus dem Feld schlagen könnte. Also konzentriert sich das Abwehrfeuer der Republikaner von Anfang an auf Clinton. So früh und so brutal ist selten ein Kandidat attackiert worden. Clinton wird versuchen, mit Qualitäten zu punkten, die ihr niemand absprechen kann: Ihre politische Erfahrung, die Obama manchmal so schrecklich fehlte. Ihr beinahe legendäres Pflichtbewusstsein, das sie als nimmermüde Außenministerin bewiesen hat. Und ihre Fähigkeit zum Kompromiss. Nach frischem Wind, nach Aufbruch klingt das freilich nicht. Das muss kein Nachteil sein, viele Amerikaner mögen nach den Obama-Jahren ohnehin keine "Change"-Parolen mehr hören. Aber sie wünschen sich jemanden im Weißen Haus, der wenigstens eine grobe Ahnung von ihren Alltagssorgen hat. Das ist Clinton nicht. Das ist ihr größtes Handicap.
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