Rheinische Post: Kommentar: Schwesterkampf
Düsseldorf (ots)
Natürlich musste sich CSU-Chef Horst Seehofer auf dem CDU-Parteitag höflich geben. Er war ja Gast bei der großen Schwester. Doch zwischen den Zeilen wurde in der Rede des bayerischen Ministerpräsidenten klar, dass Angela Merkel die CDU hinter sich wissen kann, die CSU indes noch lange nicht. Seehofer, seit Monaten offiziell und hinter den Kulissen einer der schärfsten Merkel-Kritiker in der Flüchtlingsfrage, setzte der Kanzlerin mit einer Zahlenfolge die Pistole auf die Brust. "5193, 5434, 3877, 4238, 4486", zählte der CSU-Chef die täglichen Flüchtlingszahlen in Bayern der letzten Tage auf. Im Klartext: Von Begrenzung ist draußen in den Grenzregionen noch nichts zu spüren. Die Bundeskanzlerin hat dem Volk nun aber erneut versprochen, dass sie die Zahlen reduzieren wird, um Deutschland nicht zu überfordern. Dafür muss und wird man ihr Zeit geben müssen. Die Flüchtlinge tun schließlich alles, um nach Deutschland zu kommen. Einfache Maßnahmen greifen daher nicht. Die Kritiker aus der CSU wird das nicht besänftigen. Angela Merkel ist in der Verantwortung.
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