All Stories
Follow
Subscribe to Rheinische Post

Rheinische Post

Kommentar: Leben nicht gegen Geld aufwiegen // von Eva Quadbeck

Düsseldorf (ots)

Die Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus sind vorübergehend verhängt worden. Wie lange sie tatsächlich dauern müssen, weiß niemand. Brauchen wir also eine Exit-Strategie? Ja, selbstverständlich. Es ist aber nicht sinnvoll, über einen Exit so zu sprechen, als könne man die Maßnahmen zur Beschränkung des öffentlichen Lebens rasch aufheben. Damit weckt man Hoffnungen, die zu Enttäuschungen führen müssen.

Eine Exit-Strategie, die ihren Namen verdient, sollte vielmehr beinhalten, wie wir schrittweise ins normale Leben zurückkehren können. Dafür die Prioritäten zu setzen, wird schwierig genug. Was soll zuerst wieder ans Laufen gebracht werden: Kitas, Schulen und Unis? Volle S-Bahnen im Berufsverkehr? Einkaufszentren? Theater, Kinos und Konzertsäle?

Die Aufhebung der strengen Beschränkungen des öffentlichen Lebens kann nur in dem Rahmen erfolgen, in dem das Gesundheitssystem in der Lage ist, mögliche Neuerkrankungen zu versorgen. Dazu braucht es mehr Schutzausrüstung, mehr Desinfektionsmittel, mehr Tests. Eine Rückkehr in den normalen Alltag wird wahrscheinlich vollumfänglich erst dann möglich sein, wenn es ein Medikament gegen das Virus gibt - oder besser noch: einen Impfstoff.

Der Druck der Wirtschaft, möglichst rasch zu einem normalen Alltag zurückzukehren, wird in den nächsten Wochen trotz staatlicher Hilfen für die Unternehmen wachsen. Wir sollten uns aber vor einer Diskussion hüten, die ökonomische gegen gesundheitliche Interessen abwägt. Man kann das Leben nicht gegen Geld aufwiegen.

So gehören zu einer Exit-Strategie auch Kreativität und die Botschaft, dass die Krise neue Wege fordert. Es ist eine Illusion zu glauben, schon in wenigen Wochen können wir unser altes Leben zurückhaben.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

More stories: Rheinische Post
More stories: Rheinische Post
  • 28.03.2020 – 09:34

    US-Botschaft wirft China gezielte Desinformationen in Corona-Krise vor

    Düsseldorf (ots) - Die Stellvertreterin von US-Botschafter Richard Grenell, Robin Quinville, hat China im Umgang mit der Corona-Epidemie gezielte Desinformationskampagnen und Verschleierungsmanöver vorgeworfen. "Hätten die chinesischen Behörden das Richtige getan und vor dieser neuen Krankheit gewarnt, wären China und auch die übrige Welt vielleicht von den ...

  • 28.03.2020 – 04:00

    RAG-Stiftung will Ankeraktionär bei Evonik bleiben

    Düsseldorf (ots) - Die RAG-Stiftung will weiter Großaktionär beim Chemiekonzern Evonik bleiben. "Ich sehe Evonik nicht als Klumpenrisiko, für 2019 überweist uns der Konzern - unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Hauptversammlung - wieder eine Dividende; diesmal rund 316 Millionen Euro. Das allein reicht, um die jährlichen Ewigkeitskosten von knapp 300 Millionen Euro zu decken", sagte Stiftungschef Bernd ...