NRW-Umweltministerin will Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln gezielter steuern
Düsseldorf (ots)
Die NRW-Landesregierung hat auf die Vorwürfe von Umweltschützern und Opposition reagiert, es fehle ihr der Willen zum Artenschutz. "Zusammen mit dem Klimawandel stellt der Verlust der biologischen Vielfalt die gegenwärtig größte ökologische Bedrohung dar", sagte NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag). "Weniger Insekten bedeutet weniger Blütenpflanzen und Singvögel, weniger Vielfalt insgesamt. Diese Negativkette müssen wir gemeinsam durchbrechen."
Der Nabu NRW hatte als einen Hauptgrund für das Artensterben die extensive Landwirtschaft genannt. Das Ministerium verwies darauf, schon heute leisteten landwirtschaftliche Betriebe einen großen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Alleine 2019 hätten 11.000 Betriebe für Agrar-umweltmaßnahmen Förderungen von knapp 53 Millionen Euro erhalten, über 3100 Betriebe hätten einen Förderantrag für Blüh- und Schonstreifen gestellt. "Hier müssen wir künftig noch gezielter und effizienter den Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln steuern", so die Ministerin. Wichtig sei, dass Landwirtschaft und Umwelt- sowie Naturschutz nicht gegeneinander ausgespielt würden. Die Landesregierung kündigte an, Biodiversitätsberatung für die Landwirte auszubauen und das bisher befristete Projekt "Leitbetriebe Biodiversität" fortzusetzen. Förderung und der Ausbau des Ökolandbaus und die Agrarumweltmaßnahmen würden sich ebenfalls positiv auf die Artenvielfalt auswirken.
Beim von den Verbänden kritisierten Flächenverbrauch verwies das Ministerium auf ein im April 2018 beschlossenes Maßnahmenpaket, das sich in der Ressortabstimmung befinde. Bausteine darin sind die Aufbereitung industriell vorbelasteter Brachflächen oder die Entwicklung eines Brachflächenkatasters. Zusätzlich soll ein Flächenzertifikathandel dazu dienen, Bauland zwischen schrumpfenden und wachsenden Kommunen auszugleichen. Für Herbst 2021 kündigte Heinen-Esser einen Naturschutzbericht für das Land NRW an. Dieser solle über einen reinen Lagebericht hinausgehen, sensibilisieren und Grundlage für den gesellschaftlichen und politischen Austausch sein.
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