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Rheinische Post: Merkels schwerer Marsch

Düsseldorf (ots)

Von Margarete van Ackeren
Angela Merkel hat jetzt genau das bekommen, was sie am 
dringendsten braucht: eindeutige, massive Unterstützung ihrer 
Fraktion, und das in geheimer Abstimmung. Die Unions-Antwort auf 
Gerhard Schröders Machtwahn fällt also denkbar klar aus. Auch Merkels
interne Konkurrenten können die Zahl 98,6 Prozent einstweilen als 
Warn-Hinweis betrachten.
Schröders plumper Versuch, die Union auf offener Bühne auseinander zu
dividieren, ist also gescheitert. Und sein Versuch, die FDP mit dem 
Lockvogel eines zweifelhaften Machtgewinns auf seine Seite zu ziehen,
wurde von einem entschlossenen Westerwelle barsch zurückgewiesen.
Doch auf die Frontfrau der Union kommen schwere Zeiten zu. Angela 
Merkel muss zusammenschmieden, was nicht zusammengehört: Die SPD im 
Herbst 2005 fällt hinter den Reformeifer des späten Kanzlers Schröder
zurück. Und die Grünen waren wirtschaftspolitisch auch schon weit 
besser sortiert als bei ihrem Start ins Post-Joschka-Zeitalter. Dass 
ausgerechnet die entschiedenste Reformerin der Union jetzt über eine 
Politik des kleinsten gemeinsamen Nenners verhandeln muss, ist eine 
bittere Ironie der Geschichte. Aus staatspolitischer Verantwortung 
muss Merkel versuchen, einen Bund zu schmieden, dessen Verfallsdatum 
schon vor Unterzeichnung absehbar wäre.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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