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Rheinische Post: Flucht nach vorn

Düsseldorf (ots)

Von Detlev Hüwel
Am Tag danach leckt die nordrhein-westfälische CDU ihre Wunden und
faucht wütend Richtung Merkel. Was man verstehen kann. Im Vergleich 
zu anderen Flächenländern sieht NRW ziemlich ramponiert aus: Der 
größte CDU-Landesverband stellt keinen einzigen Minister im neuen 
Kabinett, während sich Baden-Württemberg und Bayern über je zwei 
Posten freuen können.
Geradezu demütigend für die Christdemokraten: Aus der NRW-SPD 
gelangen gleich drei Minister (Steinbrück, Ulla Schmidt und 
Müntefering) ins Kabinett. Schon jetzt höhnt die Opposition in 
Düsseldorf, wenn Rüttgers im Bund etwas erreichen wolle, möge er sich
nur an einen der Genossen wenden.
Dass Rüttgers wegen dieses Debakels die Beziehungen zu "Berlin" 
(sprich: Merkel) belastet sieht, lässt aufhorchen. Will er jetzt 
seinen Landesverband stärker sozial ausrichten? Die andere Frage 
lautet: Hat der CDU-Landeschef die Situation im Vorfeld falsch 
eingeschätzt? Rüttgers, der schließlich auch stellvertretender 
CDU-Bundesvorsitzender ist, weilte im Urlaub am Mittelmeer, während 
in Berlin das Personalpaket festgezurrt wurde. Das war vermutlich ein
schwerer Fehler. Vielleicht tritt er deswegen jetzt die Flucht nach 
vorn an und schimpft eifrig mit.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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