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Rheinische Post: Vertreibungs-Streit

Düsseldorf (ots)

Von Stefan Reker
Der stets aufs Neue entfachte Streit um das geplante "Zentrum 
gegen Vertreibungen" würde wohl kaum noch eine Rolle spielen, wenn 
nicht parteipolitische Motive auf beiden Seiten von Oder und Neiße 
ihn bei Bedarf immer wieder mit gezielten Missverständnissen anheizen
würden.
Darüber sollten wichtige Tatsachen nicht vergessen werden: Die 
Stiftung für das Zentrum gegen Vertreibungen ist ein privater Verein,
daher nicht von staatlichen Genehmigungen abhängig. Und das Zentrum 
ist von seinen Gründern ausdrücklich als grenzüberschreitende 
europäische Initiative angelegt. Sie soll keineswegs nur an die 
Vertreibung von Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg erinnern, 
sondern das Unrecht jeglicher Vertreibung - also auch durch die 
Deutschen - bewusst machen.
Dass im polnischen Präsidentschafts-Wahlkampf auch der Argwohn 
gegenüber Deutschland eine Rolle gespielt hat, darf die deutsche 
Politik nicht kalt lassen. Sie kann das Unrecht der Vergangenheit 
nicht ungeschehen machen. Aber sie könnte immerhin in der Gegenwart 
die Lehre daraus ziehen, zu Polen als neuem EU-Partner ein besonders 
enges Verhältnis zu pflegen - und nicht länger über Polens Kopf 
hinweg separate Bündnisse mit Russland.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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