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Rheinische Post: Kein Bürgerkrieg

Düsseldorf (ots)

Von Godehard Uhlemann
Lodernde Autos, ausgebrannte Geschäfte, Steine werfende 
Jugendliche und eine martialisch auftretende Staatsgewalt. Die Bilder
erinnern an Bürgerkrieg, doch Frankreich ist von ihm weit entfernt. 
Was sich in den Pariser Vororten seit einigen Nächten abspielt, ist 
der Ausbruch eines sozialpolitischen Vulkans. Die ungeheure 
Zerstörungswut der zweiten und dritten Einwanderergeneration, deren 
Angehörige zumeist in Frankreich geboren wurden und dessen 
Staatsbürger sie sind, wenden sich in einer Orgie der Gewalt gegen 
das eigene Gemeinwesen. Frustration und eine Arbeitslosigkeit 
Jugendlicher weit über dem Landesdurchschnitt nähren ihre Armut und 
schaffen Perspektivlosigkeit. Was hier passiert, geschah Ende Oktober
im britischen Birmingham. Morgen wird es anderswo Tagesnachricht 
sein.
Die Gründe liegen weit zurück. Europa brauchte Arbeitskräfte, und die
Menschen kamen, auch aus ehemaligen britischen und französischen 
Kolonien. Doch über die soziale Eingliederung dieser Menschen mit 
anderen religiösen und ethnischen Vorstellungen machte man sich nicht
viele Gedanken. Die Integration gelang selten. Spät greift der Staat 
durch und setzt Grenzen. Das Problem lässt sich so zwar eindämmen, 
aber seine Lösung kennt keiner.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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