Rheinische Post: Angst um Geisel Von GODEHARD UHLEMANN
Düsseldorf (ots)
Die Entführung der deutschen Archäologin Susanne Osthoff im Irak fand in einer aufgeputschten Zeit statt. Mitte Dezember stehen freie Parlamentswahlen an, die die Regierungskritiker, Saddam-Gefolgsleute und vor allem die Terroristen verhindern wollen. Nach dem Urnengang ist eine wirklich gewählte und damit politisch legitimierte Regierung im Amt, die dem Volkswillen entspricht. Der Hinweis auf amerikanische Fremdbestimmung zieht dann kaum noch. Schrittweise werden irakische Sicherheitskräfte für Ordnung sorgen. Vor allem sie müssen dann den Terror bekämpfen. Dann droht die Gefahr eines Bürgerkrieges, den Terroristenchef al Sarkawi so herbeisehnt. Der Kampf der Terroristen richtet sich gegen den Aufbau von Demokratie und Freiheit. Aus diesem Grunde bekämpfen sie alles und jeden, der diesem Ziel dient. Humanitäre Hilfe, wie sie Susanne Osthoff leistete, ist ebenso System-stützend wie die Polizeiausbildung der Deutschen.
Die Angst um das Leben der Geisel ist berechtigt. Die Terroristen-Forderung nach Kappen der deutschen Beziehungen zu Bagdad ist politisch. Aus diesem Grunde wird sie auch nicht erfüllt werden. Wären die Täter nur Kriminelle, die es auf Lösegeld abgesehen haben, der Fall wäre einfach zu lösen.
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