Rheinische Post: Weiter im Dunkeln
Düsseldorf (ots)
Von Annett Urbaczka
Die Menschen im Münsterland sitzen nach dem Stromausfall nicht mehr im Dunkeln. Aber die Öffentlichkeit tappt weiter in demselben. Daran hat auch der Zwischenbericht nichts geändert, den RWE gestern präsentierte. Bemühen um Aufklärung? Oder Beschwichtigung? Verschleierung? Das Misstrauen gegen die Energieriesen ist groß. Doch auch für die Politik geht es um sehr viel. Denn die Versorgungssicherheit ist ein öffentliches Gut - und ihre Kontrolleure sitzen in staatlichen Stellen. Bisher haben Monopolisten für sicheren Strom aus der Steckdose gesorgt. Die EU hat die Energiemärkte aber liberalisiert, damit jeder irgendwann von niedrigen Preisen hoffentlich konkurrierender Versorger profitiert. "Effizienzdruck" heißt in diesem neuen Wettbewerb das Schlagwort, das erklären soll, warum Versorger sparen müssen. Haben sie das auf Kosten der Sicherheit getan, hat die Branche Riesengewinne gemacht ohne ausreichend zu investieren? Die wenigen "Krähen" auf diesem Markt hacken sich bestimmt nicht gegenseitig die Augen aus. Die Ratlosigkeit wird anhalten, bis externe Gutachter alle Faktoren analysiert und ein Urteil gefällt haben. Hoffentlich sind nicht auch sie in den Netzen der Ex-Monopolisten gefangen.
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