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Rheinische Post: Der Euro rollt

Düsseldorf (ots)

Von Godehard Uhlemann
Deutschland überweist ab 2007 für den von Kanzlerin Angela Merkel 
vermittelten EU-Finanzkompromiss rund zwei Milliarden Euro mehr nach 
Brüssel als zur Zeit. Bei der Opposition kitzelt das den Pawlowschen 
Reflex der Kritik an einer angeblich überzogenen Freigebigkeit. Der 
Satz des SPDlers Wolfgang Thierse, die Tradition, dass Deutschland am
Schluss die europäischen Kompromisse immer zu zahlen habe, habe man 
beenden wollen, klingt populistisch gut. Doch er ist genauso falsch 
wie die Phrase, Deutschland bereinige immer alles mit dem Scheckbuch.
Andere zahlen auch.
Deutschland wird mehr Geld überweisen. Das ist nicht erfreulich und 
tut weh. Im Verhältnis zu seiner Wirtschaftskraft wird Deutschland 
der größte Nettozahler. Es löst in dieser Position dann die 
Niederlande ab, die entlastet werden. Die finanzielle Mehrbelastung 
ist auch eine Konsequenz der EU-Ost-Erweiterung. Sie kostet alle 
Mitglieder Geld. Wer genau hinschaut, wird feststellen, dass auch 
Großbritannien und Frankreich mehr zahlen. Auch Italien wird viel 
stärker belastet. Sein Nettobeitrag klettert von 0,22 auf 0,38 
Prozent des Bruttoinlandsproduktes. In Deutschland wird er von 0,33 
auf 0,42 klettern. Alle Kompromisse haben ihren Preis, er muss nur 
gerecht sein.

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Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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