Rheinische Post: Schallende Ohrfeige
Düsseldorf (ots)
Von Detlev Hüwel
Der Münsteraner Spruch zum niederrheinischen Flughafen Weeze ist eine schallende Ohrfeige für den Düsseldorfer Regierungspräsidenten Jürgen Büssow, der das Projekt mit Nachdruck unterstützt hat. Seine Behörde weist nun den Vorwurf des Gerichts zurück, sie habe seinerzeit die berechtigten Interessen der Anwohner an einem wirksamen Lärmschutz nicht genug beachtet. Das Schicksal des Flughafens hängt jetzt davon ab, ob es der Bezirksregierung gelingt, eine Revision des Urteils beim Bundesverwaltungsgerichts durchzusetzen. Für den Airport, der sich anfangs trickreich mit dem Zusatz "Düsseldorf" in die unmittelbare Nähe zur Landeshauptstadt schmuggeln wollte, bedeutet das eine neue Zitterpartie. Mehrfach schon in seiner kurzen Geschichte drohte ihm die Bruchlandung - zuletzt im vorigen Jahr, als die Fluggesellschaft V-Bird finanziell flügellahm wurde und den Betrieb einstellte. Inzwischen konnten "Weeze" und die in seinem Umfeld Beschäftigten dank neuer Carrier wieder Hoffnung schöpfen. Ein endgültiges Aus wäre wohl auch für manchen Ferienflieger eine herbe Enttäuschung, der die unkonventionelle Atmosphäre dieses ungewöhnlichen Flughafens zu schätzen gelernt hat.
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