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Rheinische Post: Katholiken-Präsident schließt Kampf der Kulturen nicht aus

Düsseldorf (ots)

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen
Katholiken (ZdK), Hans Joachim Meyer, schließt einen Kampf der 
Kulturen zwischen aufgebrachten Muslimen und dem Westen nicht aus. 
Auf die Frage, wie er den Konflikt über die veröffentlichten 
Mohammed-Karikaturen bewerte, antwortete Meyer der "Rheinischen Post"
(Samstagausgabe): "Ich hoffe, dass es nicht zum Zusammenprall der 
Kulturen kommt, aber wohin der aktuelle Konflikt führen wird, ist 
nicht vorhersehbar."
Der Chef der Organisation katholischer Laien zeigte Verständnis 
dafür, dass die Mohammed-Karikaturen gläubige Muslime verletzt haben.
Kein Verständnis habe er aber für die gewaltsamen muslimischen 
Reaktionen. Meyer: "Gäbe es ähnlich verletzende Christus-Karikaturen,
würden die Christen zwar auch reagieren, aber sie täten es in einer 
Form, wie sie sich in einer freiheitlichen Gesellschaft 
herausgebildet hat."
Man sollte die notwendige harte Auseinandersetzung mit den Anhängern 
des Islam nicht über Karikaturen führen, vielmehr über für uns 
unverzichtbare Errungenschaften wie Gleichberechtigung der Frau, 
Meinungs-und Gewissensfreiheit, Trennung von Kirche und Staat.
Der Leiter des Referats für interreligiösen Dialog im Erzbistum Köln,
Werner Höbsch, forderte Schritte zur Deeskalation des aktuellen, 
schwerwiegenden Konflikts. Höbsch kritisierte die 
Mohammed-Karikaturen: "Wir im Westen haben vielfach das Gespür dafür 
verloren, dass man mit dem, was Menschen heilig ist, nicht in 
beleidigender Weise umgehen soll." Kirche und deren Vertreter müssten
sich Kritik gefallen lassen; der Islam, so Höbsch, müsse schließlich 
harte Kritik hinnehmen, wenn etwa in seinem Namen Menschen bedroht, 
gefangen genommen oder sogar getötet würden.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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