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Rheinische Post: Lehrstück über unsere Schulen

Düsseldorf (ots)

Von Jens Voss
Die Desi-Studie über die Englisch-Kenntnisse unserer Schüler ist 
in doppelter Hinsicht wertvoll. Zum einen offenbart sie einmal mehr 
einen bildungspolitischen Skandal: die Vernachlässigung der 
Hauptschulen. Fast ein Drittel der Englischlehrer dort hat ihr Fach 
nicht studiert - und sieht sich einer mit besonderen Problemen 
behafteten Schülerschaft gegenüber. Wie soll das gutgehen? Desi rückt
eine Binsenweisheit in helles Licht: Gut qualifizierte Lehrer braucht
das Land. Warum eigentlich glaubte man, bei Hauptschulen faule 
Kompromisse machen zu können? Den Lehrern, die dort heute Englisch 
unterrichten, ist kein Vorwurf zu machen - sie versuchen nur die 
Lücken zu stopfen, die eine falsche Personalpolitik aufgerissen hat.
Zum anderen mündet die Desi-Studie erfrischend konkret in einer 
Analyse des Unterrichtsgeschehens. Auch darin leuchtet eine 
Binsenweisheit auf, die in den ideologisch geprägten Bildungsdebatten
der Vergangenheit oft untergegangen ist: Auf den Unterricht kommt es 
an. Die Wissenschaftler betonen etwa, dass die Einbindung von 
Hausaufgaben in den Unterricht das Lernen fördert - daraus wird eine 
Anfrage an die Lehrerschaft: Wie werden denn nun Hausaufgaben in den 
Unterricht eingebettet - viel, wenig, gar nicht? Es sind solche 
Fragen, die unsere Schulen voranbringen. Die deutsche Bildungsdebatte
ist im Klassenzimmer angekommen. Endlich.

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Telefon: (0211) 505-2303

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

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