Rheinische Post: Israel im Wahlkampf
Düsseldorf (ots)
Von Godehard Uhlemann
Israel wird die gezielten Tötungen terroristischer Palästinenser unbeirrt fortsetzen. Diese Ankündigung von Verteidigungsminister Mofas war zu erwarten. Sie ist zu einem großen Teil der letzten Phase des härter werdenden Wahlkampfes geschuldet. Die Parteien wollen eigene Anhänger für den 28. März mobilisieren. Sie ringen um jede Stimme, die ihre Handlungsgrundlage im Parlament stärken kann. Das Thema Sicherheit wird da zur Überlebensfrage, besonders nach dem Erdrutschsieg der Palästinenserorganisation Hamas, die Israel weder anerkennen noch dem Terror abschwören will. Seit dem Jahr 2000 hat sie 60 Selbstmordattentate verübt. Israels Wahlergebnis wird daher auch der Radikalisierung des Palästinenserlagers, einer möglichen atomaren Bedrohung durch den Iran und der Vernichtungsrhetorik ihres Präsidenten Ahmadinedschad zuzuschreiben sein. Er will Israel schlicht ausradieren. Das islamistische Terrornetzwerk al Qaida dringt immer mehr in die Palästinensergebiete vor. Dies basiert nicht auf einer israelischen Geheimdienstanalyse, sondern es ist eine palästinensische Lageeinschätzung. Israel wird sich entschieden seiner Haut wehren. Es hat die Mittel dazu. Unter Scharon wurde ein Verhandlungsweg beschritten, den radikale Palästinenser bisher ablehnen.
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