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Rheinische Post: Faule Hausfrau oder Rabenmutter

Düsseldorf (ots)

Von Eva Quadbeck
Was nutzt der neue Familienbericht? Familienministerin Ursula von 
der Leyen wird er Argumentationshilfe für ihre Politik zur 
Vereinbarkeit von Familie und Beruf und für das von ihr geplante 
Elterngeld bieten. Das ist in Ordnung, denn in weiten Teilen ist der 
Bericht ein ausgewogenes wissenschaftliches Werk zur Lage der 
Familien. Die viel kritisierte Familienministerin kann im Übrigen ein
wenig Rückenwind gebrauchen.
Allerdings enthält der Bericht auch Sprengstoff. Es ist völlig 
indiskutabel, diejenigen, die sich ausschließlich für Kinder und 
Hausarbeit entscheiden, in die Ecke der faulen Hausfrauen zu stellen.
Damit diskriminiert der Bericht eine große Gruppe von Frauen, die 
gesellschaftlich wertvolle und anspruchsvolle Arbeit leisten. 
Zugleich sind solche Thesen auch ein Beitrag zur niedrigen 
Geburtenrate in Deutschland. Denn eine Mutter hierzulande steht immer
im Kreuzfeuer der Kritik. Entweder gilt sie als beschränkte 
Nur-Hausfrau, oder sie muss sich den Vorwurf der karrieresüchtigen 
Rabenmutter gefallen lassen. Beide gesellschaftlichen Bilder sind 
kein Ansporn, Kinder in die Welt zu setzen.
Es ist dringend Zeit, mit diesen Klischees aufzuräumen. Jede Familie 
muss ihren individuellen Weg gehen können. Dem Staat obliegt es nur, 
dafür die Bedingungen zu schaffen. Mehr bitte nicht.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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