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Rheinische Post: Spagat aushalten

Düsseldorf (ots)

Von Thomas Wels
So verfahren war selten eine Tarifauseinandersetzung wie die der 
Krankenhausärzte mit den Ländern. Zufrieden kann mit der Situation 
niemand mehr sein. Die Finanzminister würden wohl am liebsten ihren 
Verhandlungsführer Möllring von der Zinne ziehen, können es aber 
nicht, weil damit ihre Position massiv geschwächt würde. Gleichwohl 
dürfte die Verhandlungstaktik in eigener Sache, die Möllring an den 
Tag legt, ein Nachspiel haben. Der Kassenchef Niedersachsens hat sein
Problem mit der Zahlung von Weihnachtsgeld zu dem der ganzen 
Tarifgemeinschaft der Länder gemacht, bloß weil er seinen 
Landesbediensteten die Zahlung schon gestrichen hat.
Aber nicht allein daran krankt es. Die Länder sind pleite und müssen 
sparen. Geben sie nun dem Marburger Bund nach, müssen sie hohe 
Verdi-Forderungen fürchten. Verdi-Chef Bsirske wird mit dem Finger 
auf eine vermeintliche Ärzte-Elite zeigen und damit hohe Forderungen 
für Krankenschwestern und Landesbedienstete begründen. Es hilft 
nichts: Den Spagat müssen die Finanzminister aushalten. Den Ärzten 
geht es nicht nur um mehr Geld, ihnen geht es um anständige 
Arbeitsbedingungen, Entlastung von Bürokratie und Zukunftschancen, 
die ihnen ein verkorkstes Gesundheitssystem verwehrt.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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