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Rheinische Post: Zu späte Einigung - Von ANTJE HÖNING

Düsseldorf (ots)

Der Marburger Bund hat sich mit der
Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) geeinigt. Patienten können 
aufatmen. Auch Assistenzärzte können zufrieden sein, sie werden nun 
angemessen bezahlt. Das sind die guten Nachrichten. Die schlechten: 
Die Verhandlungen haben viel zu lange gedauert. Patienten mussten 
unnötig lange leiden, die Unikliniken häuften Millionen-Verluste an. 
An der Verzögerung sind vor allem die Verhandlungsführer schuld. 
TdL-Chef Möllring hat nicht für alle Länder verhandelt, sondern vor 
allem für sein Land Niedersachsen. Dem Marburger Bund-Chef Montgomery
ging es vor allem darum, die Überlegenheit gegenüber der Gewerkschaft
Verdi zu beweisen. Darum wollte er auf keinen Fall den von Verdi für 
Ärzte ausgehandelten Vertrag übernehmen. Am Ende musste er es 
faktisch doch tun. Denn nach drei Monaten Streik begann sich die 
Stimmung in der Bevölkerung zu drehen.
In der Tariflandschaft markiert der Ärzte-Vertrag gleichwohl einen
Einschnitt. Nach den Piloten haben auch die Ärzte gezeigt, dass 
Berufsgruppen an Schlüsselstellen viel mehr für sich herausholen 
können, als wenn eine ganze Branche streikt. Das wird Nachahmer auf 
den Plan rufen und Verdi & Co. zwingen, eine differenziertere 
Lohnpolitik zu betreiben.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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