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Rheinische Post: Pharma-Geschäfte

Düsseldorf (ots)

Von Antje Höning
Alterszucker ist eine schwere Krankheit. Die Gefahr von 
Folgekrankheiten ist hoch, viele Patienten können ihren 
Zuckerhaushalt nur durch Spritzen und diszipliniertes Leben 
kontrollieren. Daher ist jeder Behandlungsfortschritt, den die 
Pharma-Industrie entwickelt, zu begrüßen und gut zu bezahlen. Aber: 
Künstlich hergestelltes Insulin ist kein medizinischer Fortschritt, 
auch wenn Industrie und von ihr gesponserte Selbsthilfegruppen 
anderes behaupten. Es ist Abzocke. Die Industrie konnte durch ihre 
Studien weder das Institut für Qualität (IQWIG) noch die Ärzte im 
Bundesausschuss überzeugen, dass Kunst-Insulin leichter zu spritzen 
oder besser ist als Humaninsulin. Daher ist es gut, dass der 
Bundesausschuss den Kassen verbietet, es weiter zu bezahlen. Jede 
andere Entscheidung hätte zu weiterer Verschwendung von 
Beitragsgeldern geführt, ohne dass es Zuckerkranken besser geht.
Zugleich stellt der Fall erneut das deutsche Arzneirecht in Frage. 
Schließlich haben Behörden das Kunst-Insulin patentiert und 
zugelassen, obwohl es nur eine Scheininnovation ist. Daher ist es 
gut, dass mit der Gesundheitsreform ein Gegengewicht zu diesen 
Behörden geschaffen wird: Künftig darf das IQWIG selbst über die 
Wirtschaftlichkeit befinden.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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