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Rheinische Post: Wie man Israel jetzt hilft - Von SVEN GÖSMANN

Düsseldorf (ots)

Leben in Israel verläuft nie so normal wie in
Mitteleuropa. Wer in ein Café in Haifa will, dessen Tasche wird vom 
Wachmann kontrolliert. Bombenangst. Wer in Netanja einen Bus 
besteigt, bei dem fährt die Furcht mit. Wer mit dem Auto die 
"Scharfschützenallee" zwischen Tel Aviv und Jerusalem benutzt, sucht 
die Hügelkette nach Todesschützen ab.
Wer als Deutscher Kontakt zu israelischen Familien bekommt, der 
wird mit der Geschichte des Holocaust konfrontiert. Er wird viel 
erfahren über die wache, schmerzende Erinnerung an die Ermordung von 
sechs Millionen Juden durch Deutsche. Und er wird viel darüber hören,
dass das jüdische Volk heute - als einziges der Welt - damit leben 
muss, dass Terrororganisationen wie die Hisbollah, aber auch Regime 
wie das des Iran seine Vernichtung fordern.
Wer dies weiß und auch versteht, wird nicht leichtfertig über eine
Waffenruhe in Nahost räsonnieren oder den Einsatz von 
Bundeswehrsoldaten in einer robust agierenden UN-Schutztruppe. 
Frieden, ach was, eine Feuerpause im Nahen Osten kann es nur geben, 
wenn der Terror der Hisbollah gestoppt wird. Mit ihm hat dieser Krieg
begonnen, mit seinem Ende erst wird auch dieser Krieg enden. Wer aber
dies weiß und auch versteht, der wird seine Worte sorgfältiger wägen 
müssen, als es manche, auch in Regierungsämtern, derzeit tun. Es ist 
Zeit, dass nicht nur die Waffen, sondern auch die Schwätzer 
schweigen.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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